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Digitale Zwillinge für die Behandlung von Vorhofflimmern

Abstract
Vorhofflimmern (VHF) ist die häufigste Arrhythmie des Herzens. Bei VHF handelt es sich um eine fortschreitende Erkrankung des Herzens. Je länger VHF andauert, umso schwieriger ist die Behandlung, und das Risiko Folgeschäden wie Schlaganfälle, Demenz oder Herzinsuffizienz zu erleiden nimmt zu. Die effektivste Therapie für VHF ist die Ablationstherapie mittels Herzkatheter, eine Prozedur, bei der Gewebe in den Vorhöfen des Herzens zerstört wird um die Ausbreitungspfade von elektrischen Wellen einzuschränken. Aktuelle Therapieformen sind generisch, die Variabilität der Patienten hinsichtlich der Struktur der Vorhöfe wird nicht berücksichtigt, weshalb VHF-Symptome auch nach anfänglich positiver Therapie häufig zurückkehren.

Das Ziel des DAWN-AF Projektes ist es, einen personalisierten medizinischen Ansatz zu entwickeln, der auf Computermodellierung basiert. Konkret werden digitale Zwillinge der Vorhöfe des Herzens entwickelt. Diese können zur verbesserten Planung der VHF-Ablation im Computer verwendet werden, um ein Wiederauftreten von VHF zu verhindern. Dazu werden präoperative Messungen wie das Elektrokardiogramm und tomographische Bildgebung (MRT/CT) verwendet, um anatomisch und funktionell detaillierte digitale Zwillinge zu erstellen. Da diese Daten jedoch nicht ausreichen, um die Vorhöfe eindeutig zu charakterisieren, wird für jeden Patienten ein Satz an potenziellen digitalen Zwillingen erstellt, um dann für jede einzelne Variation die jeweils ideale Ablationsbehandlung zu bestimmen. Anhand von invasiven Messungen während des Eingriffs wird dann derjenige digitale Zwilling ausgewählt, der am besten zum Patienten passt. Eine wirtschaftliche Analyse der VHF-Therapie wird den Nutzen unseres mittels digitaler Zwillinge personalisierten Therapiezugangs bewerten. Dieser Nutzen ergibt sich aus einer frühzeitigen präventiven Behandlung, aus einem länger anhaltenden Therapieerfolg, aus einer verkürzten Eingriffsdauer und einer Reduktion des Eingriffsrisikos.
Lokale Teilprojektleitung:
Plank Gernot
Laufzeit:
01.03.2023-28.02.2026
Programm:
FWF ERA-Net Beteiligungen
Art der Forschung
Grundlagenforschung
Mitarbeiter*innen
Plank, Gernot, Projektleiter*in
Prassl, Anton, Projektmitarbeiter*in
Zappon, Elena, Projektmitarbeiter*in
Jung, Alexander, Projektmitarbeiter*in
Gsell, Matthias, Projektmitarbeiter*in
Beteiligte MUG-Organisationseinheiten
Lehrstuhl für Medizinische Physik und Biophysik
Gefördert durch
FWF, Fonds zur Förderung der Wissenschaftlichen Forschung, Wien, Österreich

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